Kinofilme kostenlos und legal im Internet

Nachdem bereits seit 2008 eine ganze Reihe von Kinofilmen kostenlos und legal bei MSN Movies angeschaut werden kann, haben immer mehr Online-Videoportale nachgezogen und bieten ebenfalls kostenlose Film-Angebote. So hat MyVideo im Mai 2009 mehr als 100 Kinofilme gratis ins Internet gestellt und auch BILD Kino mischt seit 2010 auf dem Streaming-Markt mit, der zuvor hauptsächlich von kostenpflichtigen Anbietern wie zum Beispiel Maxdome bedient wurde. Neben den großen Playern gibt es aber auch noch einige wenig bekanntere Dienste, die kostenlose Kinofilme legal im Internet anbieten.

Geht man allein nach der Anzahl und Auswahl an verschiedenen Filmen, haben die etablierten Portale natürlich die Nase vorn. MyVideo bietet mit mehr als 400 Titeln das mit Abstand größte Streaming-Angebot. Neben Kinofilmen finden sich auch Dokumentationen oder sogar Konzertmitschnitte, wie zum Beispiel von Bon Jovi oder Avril Lavigne auf dem Portal der ProSiebenSat.1 Gruppe.

Ein aktuelles Highlight ist beispielsweise der Thriller “Hostage – Entführt” mit Bruce Willis. Stöbert man etwas in den Kategorien (Comedy, Drama, Thriller, Horror, Action, Sci-Fi), lassen sich noch andere sehenswerte Filme finden, wie etwa “Bloody Sunday – Blutsonntag” vom Regisseur der Bourne Verschwörung, Paul Greengrass. Durch die Verbindung zur ProSiebenSat.1 Gruppe können außerdem eine Woche nach der Fernseh-Ausstrahlung auch die jeweils aktuellen Folgen verschiedener Serien von ProSieben, Sat1 und Kabel 1 kostenlos und legal angeschaut werden. Da das Angebot von MyVideo durch Werbung finanziert wird, muss man allerdings am Anfang und während der Filme Werbespots ertragen, die leider auch abgespielt werden, wenn man über die Zeitleiste oder die Kapitelübersicht vor- oder zurückspringen will.

MSN Movies bietet aktuell rund 190 Kinofilme in deutscher Sprache an und hat eines der umfangreichsten Angebote in Bezug auf die Genres. Vor allem Western- und Sci-Fi-Filme findet man bei den anderen Streamingportalen seltener. Viele der Filme bei MSN Movies stammen aus den 90er-Jahren und es sind einige bekanntere Hollywood-Titel darunter. Geht man nach Auszeichnungen oder Filmpreisen sind zum Beispiel das Komödien-Drama “Everybody’s famous – Jeder ist ein Star” (Oscar-Nominierung als bester ausländischer Film), das Drama “Machuca, mein Freund” (populärster internationaler Film beim Vancouver International Film Festival 2004), “My Dinner with Jimi” (Auszeichnung vom Slamdunk Film Festival in Park City) oder “Slam” (Goldene Kamera beim Cannes Film Festival und Grand Jury Prize beim Sundance Film Festival) interessant. Empfehlenswert ist auch der Actionfilm “Bad Cops” oder passend zur Finanzkrise: “Rogue Trader – High Speed Money”. Allerdings gibt es bei MSN Movies häufige, wenn auch sehr kurze Werbeunterbrechungen während der Streams, was den Filmgenuss etwas schmälert.

Bei Bild Kino sind zur Zeit etwa 36 kostenlose Kinofilme abrufbar, die größtenteils älteren Datums sind, aber von Zeit zu Zeit wechseln. Auch Videoload hat ein wechselndes Angebot an kostenlosen Kinofilmen. Aktuell stehen beispielsweise folgende vier Titel zur Auswahl: “The Other Woman”, “Kabinett außer Kontrolle”, “La Linea 2 – Drogenkrieg in Mexiko” und “Good”. Zum Abspielen ist allerdings das kostenlose Silverlight Plug-In erforderlich, während die meisten anderen Streamingportale auf das verbreitetere Flash-Player-Plug-in setzen.

Selbst die ansonsten kostenpflichtige Video-on-Demand-Plattform Maxdome von United Internet hat inzwischen ein kostenloses Angebot an rund 50 verschiedenen Filmen. Allerdings sind die meisten Titel deutsche Fernseh-Produktionen und man muss sich vor der Nutzung registrieren. Fernsehserien und Dokumentationen finden sich natürlich auch in den Mediatheken der einzelnen Sender, wie zum Beispiel bei ARD, ZDF, RTL, ProSieben und Sat1.

Dort ist zwar meist keine Anmeldung erforderlich, doch je nach Sender sind die einzelnen Videos nur für eine begrenzte Zeit über das Internet abrufbar. Nach der 12. Novelle des Rundfunkstaatsvertrags dürfen “News und Magazine mit zeitgeschichtlicher Relevanz” ohne zeitliche Beschränkungen ins Netz gestellt werden, während Dokumentationen und Servicebeiträge maximal ein Jahr und Telenovelas sowie Spielfilme, die von den Sendern in Auftrag gegeben werden, nur sieben Tage lang online abrufbar sein dürfen. Hollywood-Filme haben die Bundesländer, die für das Medienrecht zuständig sind, sogar ganz ausgeschlossen.

Manchmal sind Sender auch nicht bereit für die digitale Verwertung im Internet extra zu bezahlen und so behalten sich einige Produzenten vor, ihre Serien und Filme selbst im Netz zu vermarkten. Die Comedyserien “Stromberg” und “Pastewka” sind beispielsweise nicht in den Mediatheken von Sat.1 oder ProSieben zu finden, sondern auf dem Portal MySpass.de, das von der Produktionsgesellschaft Brainpool betrieben wird. Dort finden sich auch Ausschnitte aus TV Total sowie komplette Folgen von “Ladykracher” oder sogar der amerikanischen Erwachsenen-Zeichentrickserie “South Park”.

Wer sich für Klassiker der Filmgeschichte interessiert, kann diese dank dem abgelaufenen Copyright ohne Werbung anschauen und sogar ganz legal auf den eigenen Computer herunterladen. Das “Moving Image Archive” der Website Archive.org macht es möglich. Dort stehen Tausende Videos bereit, wobei sich neben Kinofilmen auch Werbespots, Interviews oder Weiterbildungsfilme finden.

Highlights sind vor allem viele Alfred-Hitchcock-Filme wie zum Beispiel “The 39 Steps”, aber auch Familienfilme wie “Little Lord Fauntleroy”, “Scrooge” oder “Beyond Tomorrow”. Falls es sich nicht um Stummfilmklassiker wie “Nosferatu” handelt, sind die meisten Titel in Originalsprache (vor allem Englisch), aber es finden sich auch Filme auf Deutsch.